BEW9: Miriam Kovacevic

Ihr Lieben!

Während Wohnungsunternehmen immer mehr Profite erzielen, schlafen Menschen auf der Straße.

Während Wohnungen zur Einnahmequelle für Aktionär:innen werden, werden Menschen aus ihren Vierteln durch die stetig weiter steigenden Preise verdrängt.

Während die Regierung rechte Narrative annimmt und von Sozialkürzungen fantasiert, statt billigen Wohnraum zu schaffen, explodieren die Preise auf dem Wohnungsmarkt noch weiter.

Die Mieten sind zu hoch! Und sie werden immer höher.
Vonovia und Co. rauben Menschen das Geld und die Hoffnung auf bezahlbaren Wohnraum.

Doch Wohnen ist keine Ware, Wohnen ist ein Menschenrecht!

Aber dieses Recht wird mit Füßen getreten: Von Konzernen, die Leerstand profitabel machen wollen. Von Politiker:innen, die ihre Augen vor den Problemen verschließen und sich lieber von rechten Diskursen treiben lassen.

Doch soziale Gerechtigkeit greift noch viel tiefer: Wir leben mitten in Zeiten des Rechtsrucks.
In Zeiten, in denen Klassismus, Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit wieder salonfähig werden.

Aber wir müssen dagegen halten!

Wir müssen wir eine Stimme des Widerstands bilden!

Wir müssen denen, die ihre Stimme nicht erheben können, eine geben!

Laut, entschlossen und solidarisch.

Deshalb kandidiere ich als Beisitzerin im Landesvorstand der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Denn Politik findet nicht nur in den Parlamenten statt, sie wird von uns mitgestaltet, sie formiert sich in unseren Köpfen und wird von uns auf die Straßen hinausgetragen.

Denn wir dürfen nicht zulassen, wie rechte Kräfte mit populistischen Geplänkel die Richtung der Politik in den sicheren Ruin nach rechts treiben.

Wie eine rechtsextreme Partei inzwischen mühelos ein Viertel der Bevölkerung überzeugt.
Wie die Regierung Obergrenzen für Kinder mit Migrationshintergrund in Schulklassen in Erwägung zieht.

Allerdings dürfen wir eine besonders anfällige Umgebung für rechte Ideologien nicht aus den Augen verlieren: den ländlichen Raum.

Ich komme selbst ursprünglich aus Heidenheim und kenne die Schwierigkeiten, aber auch die Möglichkeiten, die sich im ländlichen Raum verstecken.

Doch dieses Potenzial muss genutzt werden!
Es ist unsere Pflicht, den ländlichen Raum zu stärken und nachhaltige Strukturen zu schaffen, die bestehen bleiben.

Während in den Städten über soziale Gerechtigkeit, Feminismus, Antirassismus und Klimaschutz diskutiert wird, sind die Menschen im ländlichen Raum zu oft abgehängt.
Politische und aktivistische Bündnisse sind inaktiv, die nächste Demo findet weit entfernt statt und der öffentliche Nahverkehr ist teuer, spärlich und unzuverlässig.

In genau diesen Zwischenräumen wächst jedoch der Rechtsruck. Er wuchert dort, wo Hoffnung fehlt, wo Solidarität weder sichtbar noch spürbar ist.
Dort, wo Politik nur als etwas “von außen” wahrgenommen wird und nicht als Raum für Teilhabe.

Denn rechte Bewegungen füllen die Lücken, die wir lassen.
Sie bieten falsche Antworten auf reale Probleme. Sie sprechen über „Heimat“, aber meinen Ausgrenzung.

Wenn wir als Grüne Jugend wirklich eine Bewegung für alle sein wollen, dann müssen wir auch in diese Räume gehen.
Nicht nur in Großstädte, nicht nur dorthin, wo ohnehin schon viel Zustimmung herrscht, sondern dahin, wo es unbequem ist.
Wir müssen mit einer Politik entgegnen, die wirklich zuhört, die erklärt und die verbindet.

Die kommenden Landtagswahlen stellen uns vor eine große Herausforderung: Erstmals dürfen Menschen ab 16 Jahren nächsten Frühling ihre Stimme abgeben.
Und genau diese jungen Menschen müssen wir für uns gewinnen!

Wenn wir über junge Menschen sprechen, dann müssen wir auch über soziale Medien sprechen. Denn dort findet heute ein Großteil des politischen Diskurses statt, dort liegt die häufigste Informationsquelle junger Menschen.
Dort verbreiten sich rechte Hetze, Fake News und Verschwörungserzählungen mit alarmierender Geschwindigkeit.
Aber genau dort können auch wir sein: mit Haltung, mit Mut, mit Aufklärung.

Wir dürfen diese Räume nicht den Lautesten überlassen, sondern müssen sie zu Räumen des Widerstands, der Solidarität und der Hoffnung machen.
Lasst uns Social Media nicht nur als Plattform verstehen, sondern als Werkzeug: um politische Bildung zugänglich zu machen, um Menschen zu vernetzen, um Bewegungen sichtbar zu machen.
Denn digitale Räume sind reale Räume. Sie formen unsere Gesellschaft genauso wie Straßen, Plätze und Parlamente.

Wenn wir also über eine gerechte, solidarische Zukunft sprechen, dann gehört dazu auch eine linke digitale Gegenkultur:
Eine, die Desinformation mit Fakten begegnet, Hass mit Haltung, und Spaltung mit Zusammenhalt.
Denn Veränderung beginnt nicht nur im Plenum, sondern bei jeder einzelnen Person.

Lasst uns gemeinsam laut bleiben, ob auf der Straße oder im Internet.

Lasst uns dafür kämpfen, dass ein “Haus am See” keine weit entfernte Utopie bleibt.

Für eine Gesellschaft, die Menschen statt Eigentum schützt.

Für eine Zukunft, in der unsere Solidarität stärker ist als Hass.

Und genau dafür will ich im Landesvorstand der Grünen Jugend Baden-Württemberg kämpfen, mit euch und für euch.

Alerta, eure Miri :)