BEW11: Tamara Stoll

Ihr Lieben,

Auch wenn ich nicht noch einmal für das Amt der Sprecherin kandidiere, möchte ich weiter für unseren Verband und unsere Werte kämpfen. In dem letzten Jahr habe ich gemerkt, wie viel wir gemeinsam bewegen können und ich durfte ganz viele Momente der Selbstwirksamkeit gemeinsam mit euch erleben. Daran möchte ich festhalten und es weitertragen.

Kurz zu mir: Ich bin eins der Klimakids, im besten Team „stilles Wasser“[1] und möchte dieses Jahr unbedingt noch meinen ersten Halbmarathon laufen. In den weiteren Zeilen möchte ich aber lieber darüber sprechen, warum ich mich gerne auf das Votum für den Parteirat[2] bewerben möchte.

Unsere größte Stärke im Verband ist unser Zusammenhalt. Letztes Jahr habe ich das Amt der Sprecherin gemeinsam mit Tim angetreten als der gesamte Bundesvorstand gesammelt zurückgetreten ist. Wir haben diese Krise als Chance gesehen und wir sind gestärkt daraus getreten. Wir sind in Baden-Württemberg als GJ zusammengestanden und haben dadurch weiter unsere politischen Werte verteidigen können. In dieser Zeit habe ich erlebt, was unseren Verband ausmacht: Solidarität, Mut und die Fähigkeit, auch in schwierigen Momenten Haltung zu zeigen.

Schon in meiner Bewerbung als Beisitzerin vor 1,5 Jahren habe ich beschrieben, wie mich die Sorge um unsere Lebensgrundlage dazu gebracht hat, politisch aktiv zu werden, aber dass es die Menschen in diesem Verband sind, die mich halten und antreiben. Für mich ist die GJ nicht nur politischer Raum, sondern ein Ort, an dem ich immer wieder erlebe, was kollektive Stärke bedeutet.

Diese Erfahrung möchte ich nun in den Parteirat tragen. Denn unsere Rolle als Grüne Jugend ist klar: Wir sind das ungemütliche und linke Korrektiv der Partei. Dabei sind wir laut auf der Straße und konstruktiv in Gremien. Deswegen werdet ihr mich weiterhin auf Demos sehen und gleichzeitig möchte ich im Parteirat weiter dafür kämpfen, dass die Grünen sich für eine sozial gerechte Welt einsetzen. Vor allem in der kommenden Zeit mit der anstehenden Landtagswahl und eventuellen Koalitionsverhandlungen wird es wichtig, die Partei daran zu erinnern, dass wir für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Antifaschismus (und natürlich vieles mehr) stehen. Unsere Mutterpartei hat in der letzten Legislaturperiode gezeigt, wie schnell sie gegenüber dem kleinen Koalitionspartner CDU einknickt. Bestes Beispiel ist der Klimasachverständigenrat, dessen Bericht auf Druck der CDU und mangels Durchsetzungsfähigkeit der Grünen nicht anerkannt wurde, obwohl er eine erhebliche Zielverfehlung feststellte und damit eigentlich Maßnahmen nötig gewesen wären. Erst durch unseren Druck haben einzelne grüne Ministerien reagiert und eigene Schritte vorgestellt. Wir haben nicht lockergelassen und immer wieder auf das Kernziel Klimaschutz der Partei plädiert. Genau das wird im kommenden Jahr daher umso wichtiger.

Und das schaffe ich nur mit euch. Wir können als GJ eine crazy Stimmung in einer LDK Halle schaffen, so dass ich immer wieder Gänsehaut bekommen habe. Wir können unglaublich viel erreichen, wenn wir aufeinander zugehen und unsere Sorgen und Bedenken teilen und gemeinsam überlegen, wie wir daran etwas ändern können. Wir können kleine und große Ziele erreichen, wenn wir als starke Einheit auftreten.

Daher ist es mir auch wichtig, weiterhin für euch ansprechbar zu sein. Ich möchte, dass ihr jederzeit auf mich zukommen könnt, egal ob mit politischen Anliegen, Ideen oder einfach zum Quatschen. (Ich schreibe und telefoniere immer sehr gerne mit euch!)

Das alles möchte ich nun gern an anderer Stelle weiterführen. Gemeinsam mit euch.

Ich freue mich über eure Unterstützung!

Eure Tam

[1] Das basiert auf dem Insiderwitz, den der Landesvorstand auf Insta angefangen hat. Dabei wurde abgefragt ob stilles oder lautes Wasser besser sei. Seitdem spaltet diese Frage unseren Verband;)

[2] Der Parteirat ist der Landesvorstand von Bündnis 90 / Die Grünen Baden-Württemberg. Auf der Landesdelegiertenkonferenz im Dezember wird das Gremium neu gewählt.